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Wir freuen uns, dass Sie im Internet den Weg zu uns gefunden haben. Gerne informieren wir Sie über die Aktivitäten des Heimatbundes Osnabrücker Land (HBOL) und die Heimatpflege im Landkreis Osnabrück.
„Perle des Wittlager Landes“ von ihrer schönsten Seite kennengelernt
49. Kreisheimattag des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V. in Bad Essen – Interessante Führung durch den historischen Ortskern und Mitgliederversammlung mit umfangreicher Tagesordnung im Hotel „Haus Deutsch Krone“

BAD ESSEN (jk). 950 Jahre (Bad) Essen – dieses denkwürdige Jubiläum nahm der Heimatbund Osnabrücker Land e.V. (HBOL) zum Anlass, am 26. April 2025 seinen 49. Kreisheimattag in diesem weithin bekannten Kurort auszurichten. Im Mittelpunkt der rund vierstündigen Veranstaltung stand zunächst eine Führung durch den von zahlreichen Fachwerkhäusern geprägten Ortskern, in deren Verlauf Gästeführerin Dagmar Redlich den Teilnehmern Interessantes aus Vergangenheit und Gegenwart des Ortes vermittelte, der seit 1902 offiziell den Titel „Bad“ führen darf.
„Seien Sie vielmals willkommen!“: Zum Auftakt der Mitgliederversammlung hieß der HBOL-Vorsitzende Jürgen-Eberhard Niewedde die Teilnehmer im Hotel „Haus Deutsch Krone“ willkommen. Er machte deutlich, dass der Heimatbund Osnabrücker Land die 950-Jahr-Feier Essens sehr gern zum Anlass genommen habe, den diesjährigen Kreisheimattag im Kurort durchzuführen. Dass Bad Essen nicht ohne Grund das Prädikat „Perle des Wittlager Landes“ trägt, habe Gästeführerin Dagmar Redlich während des Rundgangs auf eindrucksvolle Weise verdeutlicht. Und angesichts der historischen Bausubstanz, die das Ortszentrum nachhaltig präge, hätten die Teilnehmer des Kreisheimattages in Erfahrung gebracht, „dass Bad Essen nicht ohne Grund an der Deutschen Fachwerkstraße liegt“.
In seinem anschließenden Grußwort setzte sich der Bundestagsabgeordnete Lutz Brinkmann zunächst umfassend mit dem Begriff „Heimat“ auseinander. Für den Parlamentarier stand fest: „Heimat ist dort, wo das Herz ist“. Im Folgenden lobte der Redner die wertvolle Arbeit, die vom Heimatbund Osnabrücker Land und seinen Mitgliedsvereinen geleistet werde. „Ein tolles Engagement“, wie der Bundestagesabgeordnete verdeutlichte. Auf großes Interesse stieß bei den Anwesenden die Ankündigung Brinkmanns, dass die neue Bundesregierung das Ehrenamt stärker fördern wolle – mit weniger Bürokratie, mehr finanzieller Unterstützung und besseren Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen.
„Heimat ist mehr als eine Ortschaft auf der Landkarte, sondern eine tiefe persönliche Erfahrung“, stellte Kreisrat Matthias Selle fest. Der Dezernent, der die Grüße von Landrätin Anna Kebschull und des Landkreises Osnabrück übermittelte, würdigte das Wirken des Heimatbundes in den Bereichen Kultur- und Brauchtumspflege. Dabei sei die Arbeit des HBOL nicht in die Vergangenheit, sondern nach vorn gerichtet, um die Heimat in eine gute Zukunft zu führen. Matthias Selle wörtlich: „Sie geben der Heimat eine Stimme – und dafür danken wir Ihnen herzlich.“
Für die Gemeinde sei es eine große Ehre, dass der 49. Kreisheimattag in Bad Essen stattfinde, machte Bürgermeister Timo Natemeyer deutlich. Die Kommune sei allerdings nicht nur ein guter Ort zum Tagen, sondern auch ein guter Ort zum Erholen. Als Beispiele hierfür erwähnte der Redner zum einen den malerischen Ortskern mit seinen zahlreichen historischen Fachwerkgebäuden, zum anderen aber auch den Solepark und die Marina am Mittellandkanal – zwei Anziehungspunkte, die nicht nur gern von zahlreichen einheimischen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch von einer Vielzahl an auswärtigen Gästen aufgesucht werden.
Den Reigen der Grußworte beschloss der Vorsitzende des Kreisheimatbundes Bersenbrück e.V. (KHBB), Franz Buitmann. Er rief in Erinnerung, dass mit dem HBOL und dem KHBB zwei Heimatbünde im Landkreis Osnabrück bestehen – eine Zweiteilung, die sich angesichts der Größe des Kreises bereits über Jahrzehnte bewährt habe. Der Redner stellte die gute Zusammenarbeit beider Organisationen heraus, die immer wieder aufs Neue auch bei tradierten gemeinsamen Projekten zum Trage komme – wie beispielsweise bei der Herausgabe des Heimatjahrbuches Osnabrücker Land sowie bei der Vergabe des Heimatpreises und bei der Verleihung der Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreises.
„Wir gehen mit der Zeit!“ Dieses Fazit zog der HBOL-Vorsitzende Jürgen-Eberhard Niewedde in seinem Rechenschaftsbericht. Er bezog sich damit auf die Tatsache, dass der Verband seit dem Jahre 2024 über einen eigenen Instagram Account verfüge und diesen zur Verbreitung von eigenen Nachrichten nutze. Hinzu komme die Homepage, die stets auf dem aktuellen Stand gehalten werde. Niewedde nutzte in seinem Bericht darüber hinaus die Gelegenheit, besonders innovative Vorhaben in den Mitgliedsvereinen zu würdigen. Stellvertretend hierfür nannte der Redner das Projekt „Jugendliche Lebenswelten in Venne – gestern und heute“, das der Heimat- und Wanderverein Venne in Kooperation mit der Universität Göttingen sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur realisiert habe.
In seinem anschließenden Bericht ging HBOL-Geschäftsführer Ulrich Wienke unter anderem auf das Projekt „Netzwerk Digitales Archiv im HBOL“, das durch die Aufnahme neuer Vereine kontinuierlich ausgebaut werde. Auch private Heimatforscher, die nicht an einen Verein gebunden seien, könnten bei Interesse dieses Angebot nutzen.
Dass auch der Plattdeutsche Förderkreis im Heimatbund überaus erfolgreich arbeitet, hob dessen Sprecher Frank Niermann hervor. Er berichtete unter anderem von Plattdeutsch-Arbeitsgemeinschaften an Schulen, von plattdeutschen Theateraufführungen, vom Plattdeutschen Lesewettbewerb für Schüler, vom dritten „Schoulmesterdag“ in den Räumen des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land und vom HBOL-Eigenprojekt „Plattdeutsche Sprachkonserven frisch aus dem Osnabrücker Land“, für das in diesen Tagen und Wochen viele Aufzeichnungen in der Region durchgeführt werden.
Einen Ausblick auf das Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2026 gab Jahrbuch-Redakteur Lothar Schmalen. Er führte aus, dass das Schwerpunktthema „Sport im Osnabrücker Land“ bei den Autoren auf eine große Resonanz gestoßen sei und eine Vielzahl an Beiträgen hervorgebracht habe – zwei davon über den VfL Osnabrück. Der neue Sammelband werde voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte 2025 in einem Umfang von etwa 300 Seiten erscheinen und sich aus gut 40 Abhandlungen zusammensetzen.
Dass der Heimatbund Osnabrücker Land über eine solide finanzielle Basis verfügt, ließ der Bericht von Schatzmeisterin Marlies Albers erkennen. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig.
Dem Leitungsgremium des Verbandes gehören folgende Persönlichkeiten an: Vorsitzender: Jürgen-Eberhard Niewedde, Ostercappeln-Venne; stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer: Ulrich Wienke, Bissendorf-Grambergen; Schatzmeisterin: Marlies Albers, Wallenhorst; Beisitzer: Ulrike Bösemann, Melle-Mitte, Jürgen Krämer, Melle-Buer, Rolf Lange, Bad Essen-Brockhausen, Frank Niermann, Glandorf, Hartmut Nümann, Dissen-Erpen, Lothar Schmalen, Bad Iburg-Glane, und Barbara Schmitter, Georgsmarienhütte-Kloster Oesede.
Im Anschluss an die Regularien hielt Günter Harmeyer, in der Zeit von 2001 bis 2014 Bürgermeister der Gemeinde Bad Essen, einen vielbeachteten Vortrag zum Thema „950 Jahre Bad Essen – ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre".
Heimatjahrbuch
Das Heimatjahrbuch enthält Beiträge zur Volkskunde, Archäologie, Kunst- und Denkmalpflege, Geschichte, Natur- und Umwelt sowie Erzählungen und Gedichte über das Osnabrücker Land. Es wird seit 1974 jährlich gemeinsam vom Kreisheimatbund Bersenbrück und vom Heimatbund Osnabrücker Land herausgegeben. Finanzielle Förderung erhalten die Herausgeber dabei vom Landkreis Osnabrück.
NEU: Seit dem Jahrgang 2025 sind auch die einzelnen Beiträge als PDF zu erwerben. Unter dem Reiter "Literatur" können Sie diese PDF über das Anfrageformular bestellen.