Das Osnabrücker Land hat archäologisch viel zu bieten, von der Steinzeit bis in die frühe Neuzeit hinein
Landschaften, Regionen, Städte und Dörfer sind ohne die Zeugnisse ihrer Geschichte und die ihrer Bewohner gesichtslos, steril, austauschbar und ohne Charakter. Deshalb muss alles getan werden, um die herausragenden Relikte vergangener Epochen uns und den nachfolgenden Generationen in möglichst großer Zahl zu erhalten und erlebbar zu machen.
Im Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz ist festgelegt, dass der besondere Schutz und die Pflege dieser Kulturdenkmale zu den vorrangigen Pflichten aller selbstständigen kommunalen Gebietskörperschaften gehört. Stadt und Landkreis haben festgelegt, die fachlich angemessene und verantwortungsvolle Wahrnehmung dieser Aufgabe für den Bereich der Bodendenkmale in die Zuständigkeit einer gemeinsamen Fachbehörde zu legen, die
Stadt- und Kreisarchäologie im Osnabrücker Land.
Diese Einrichtung existiert seit 1975 und hat seitdem eine Vielzahl an herausragenden Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehören nicht nur die Ausgrabungen von bedeutenden archäologischen Fundstellen, sondern auch deren wissenschaftliche Bearbeitung und Präsentation in Form von Ausstellungen und Publikationen.
Einige dieser Präsentationen haben erheblich dazu beigetragen, das Osnabrücker Land auch überregional, bzw. international bekannt zu machen. Dazu gehören vor allem die Ergebnisse der archäologischen Forschungen
- zum einzigen bisher bekannten Zentrum zur Ausbreitung der keltischen Kultur im nördlichen Mitteleuropa, der Schnippenburg bei Ostercappeln,
- zum bedeutendsten römisch-germanischen Militärkonflikt nördlich der römischen Reichsgrenzen, der Varusschlacht in Bramsche-Kalkriese,
- zur Entstehungsgeschichte des ältesten niedersächsischen Bischofssitzes, der Domburg von Osnabrück
Insgesamt erwuchs im Laufe der Jahre aus der Vielzahl der Maßnahmen, der bedeutenden wissenschaftlichen Erkenntnisgewinne und dem großen Publikumsinteresse auch ein Wandel in Richtung einer stärkeren Bürgerorientierung. Die Stadt- und Kreisarchäologie verfügt heute über zahlreiche Möglichkeiten, interessierten Laien einen Zugang zu den unterschiedlichen Aspekten der archäologischen Forschung und Denkmalpflege anzubieten. Je nach Thematik und aktuellen Anlässen gehören dazu:
- fachliche Beratung
- museale Präsentationen und Sonderausstellungen
- touristische Angebote
- Sonderveranstaltungen
- populärwissenschaftliche Publikationen
- freiwillige Grabungsmitarbeit
- Berufsinformationen
- museumspädagogische Programme
- Einrichtungen für experimentelle Archäologie
Unter www.osnabrueck.de/6465.asp erhalten Sie nähere Informationen über Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Rundgänge, Ausgrabungen, Forschungen und Denkmalpflege.
Die Stadt- und Kreisarchäologie, Tel. 0541/323-4433, befindet sich im Eckgebäude Lotter Straße/Arndtstraße (ehemaliges Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium) in der 4. Etage, Eingang „emma-theater“. Ein behindertengerechter Zugang ist vorhanden.