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Wappen

St. Johann Kloster OesedeFoto: Heinz Hussmann

Das Osnabrücker Rad

Das Rad der Bischöfe von Osnabrück ist das im Landkreis Osnabrück am häufigsten verwendete Wappenzeichen. Es entstand um das Jahr 1200. Es steht stellvertretend für den „Wagen Gottes“, den Thronwagen, und damit für die christliche Kirche insgesamt. Als Symbol für Evangelien und Kirche ist es nach mehrheitlicher Auffassung auf die Vision des Propheten Hesekiel im Alten Testament zurückzuführen.

Das Rad des Bistums Osnabrück ist rot auf Silbergrund.

Wappen der Altkreise Bersenbrück, Melle und Wittlage

Oft wird nach den Wappen der aus den alten Osnabrücker Ämtern 1885 hervorgegangenen Kreise gefragt, die 1972 im neuen Landkreis Osnabrück vereint wurden. Sie sollen daher nicht vergessen werden. Die Vorstellung des Wappens des alten Kreises Osnabrück ist nicht erforderlich, weil es mit dem des neuen Landkreises identisch ist. Der bis 1932 existierende Kreis Iburg führte kein eigenes Wappen.

Altkreis Bersenbrück

Der Kreis Bersenbrück bestand aus den Ämtern Bersenbrück, Fürstenau und Vörden sowie der Stadt Quakenbrück. Das Wappen zeigt wie jene der Stadt und der späteren Samtgemeinde Bersenbrück das Torhaus des 1231 von Otto von Ravensberg gegründeten Zisterzienserklosters. Es steht, ebenso wie das Osnabrücker Rad, in Rot auf silbernem Grund. Es waren die Farben des Osnabrücker Bischofs ebenso wie die der Grafen von Ravensberg. Diese stammen ursprünglich von Calvelage bei Vechta. Das Wappen wurde dem Kreis Bersenbrück am 22. November 1951 verliehen.

Altkreis Melle

Im Wappen des Altkreises Melle ist auf grünem Untergrund in Silber die Burg Grönenberg abgebildet, deren Reste noch heute sichtbar sind. Die Grönenburg wurde um 1250 vom Osnabrücker Bischof gegen die Grafen von Ravensberg errichtet, die sich nur wenige Kilometer südlich von Melle im Teutoburger Wald festgesetzt hatten. Die auf der Burg lebenden Vasallen benutzten ein Siegel, das die Burg vor dem dahinter liegenden Ort Melle zeigte. Aus dem früheren Amt Grönenberg und der Stadt Melle wurde 1885 der Kreis Melle in der preußischen Provinz Hannover. Das Kreiswappen wurde am 10. Februar 1936 verliehen.

Altkreis Wittlage

„In Silber eine rote Zinnenmauer, aufgelegt ein silberner Schild mit einem sechsspeichigen schwarzen Rad; auf ihr zwischen zwei blau bedachten roten Zinnentürmen ein breiter roter Zinnenturm, darauf der wachende hl. Petrus in goldenem Mantel und blauem Untergewand, in der Rechten einen goldenen Schlüssel, in der Linken ein rotes Buch.“ So lautet die offizielle Beschreibung des Wappens des Landkreises Wittlage.

Dem Wappen liegen alte Bildsiegel der Burgmannschaften Hunteburg und Wittlage zugrunde. Das Siegel Hunteburgs zeigt das Rad des Bistums Osnabrück, jenes von Wittlage die gleichnamige Burg mit dem Bistumspatron Petrus. Wittlage wurde 1309 als Stiftsburg erbaut, die Hunteburg 1324. Sie bildeten seit 1353 bzw. 1361 die Verwaltungssitze der gleichnamigen Osnabrücker Ämter. Das Wappen wurde am 19. Juli 1948 vom Niedersächsischen Innenminister verliehen.

Wappen des Landkreis Osnabrück

In Gold, auf einem mit Silber unterlegten, sechsspeichigen, schwarzen Rad stehend, ein sechseckiger, roter Turm mit spitzem, blauen Dach.

Sein Wappen führt der Landkreis Osnabrück seit 1947. Der Kreistag nahm es an zu einem Zeitpunkt, als es noch keine staatliche Stelle gab, die ein Wappen verleihen oder genehmigen konnte.

Der Landkreis Osnabrück entspricht in seiner Ausdehnung in etwa dem früheren Bistum Osnabrück. Daher dominiert im Wappen zunächst das Rad, hier in seiner in Siegeln am längsten geführten Form mit sechs Speichen. Der Turm ist der Bergfried der Iburg, die vom Osnabrücker Bischof Benno im 11. Jahrhundert zur Residenz ausgebaut wurde. Dieser Turm wird daher auch Benno-Turm genannt, was historisch nicht korrekt ist, da er erst unter Konrad IV. von Rietberg, Bischof von 1482 bis 1508, erbaut wurde. Das von den Bischöfen ursprünglich in Rot verwendete Rad erscheint auf dem Landkreiswappen wie bei der Stadt Osnabrück in Schwarz.

Auszug aus: „Was wir im Schilde führen“, Landkreis Osnabrück, 2002