Aus dem Meyerhof zu Broke entstand 1350 in der Nähe von Eicken östlich von Melle dieser heute großartige Stammsitz des Adelsgeschlechtes von Broke. Der letzte männliche Spross dieser Familie verkaufte allerdings 1442 das Gut an den Drost und Rat der Lippischen Edelherren Johann von Möllenbeck.
Doch im Laufe der Zeit wechselten immer wieder die Besitzer in bunter Folge. Es waren meist Verwandte oder Angeheiratete oder deren Nachkommen. Die folgende Übersicht soll diesen häufigen Wechsel der prominenten Besitzer deutlich machen:
Johann von Kerssenbrock (1461),
die Drosten von Oer (1510),
der Generalfeldmarschall Abraham von Arnim zu Boitzenburg (1685),
Friedrich von Hammerstein-Gesmold, der Kammerjunker des Fürstbischofs Ernst August II (1726),
der Drost Albrecht Ludwig von dem Bussche zu Ippenburg (1752),
der Erbmarschall Georg Werner Freiherr von Münster zu Landegge (1792),
der preußische Kriegs- und Domänenrat Franz von Redecker (1795),
der Königlich Hannoversche Regierungsrat Conrad Ferdinand Friedrich von Pestel (1805) und der Landrat des Kreises Melle, Ludwig von Bar (1922).
Bruche besaß über die Jahrhunderte hinweg die Landtagsfähigkeit und hatte eine Vielzahl von besonderen Rechten. Außer schweren Verbrechen durften hier sämtliche Vergehen geahndet werden.
Die alte Burg Bruche wurde 1618 abgebrochen. Heute steht davon nur noch der verkürzte Bergfried, der jetzt den Eckturm des westlichen Vorgebäudes bildet. Auch ein Kamin aus der Renaissance ist in seinem Inneren erhalten. Das jetzige Herrenhaus wurde in den Jahren 1733 bis 1736 durch Friedrich von Hammerstein erbaut. Aus der Fassade springt ein schwach vorgezogener Resalit vor, der sich als Giebel nach oben fortsetzt. An der Gartenseite springt der Mittelrisalit ganze drei Meter vor und schafft damit genügend Platz für einen größeren Saal. Sowohl das Herrenhaus als auch die Vorburg sind heute noch von einer gemeinsamen Gräfte umgeben.
Heutiger Besitzer: Dr. Ludwig von Bar, Brucher Allee 50, 49324 Melle