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Schloss Sutthauser

Ursprünglich war der Hof Sutthausen vermutlich der Stammsitz des gleichnamigen Geschlechtes, denn ein Knappe Johann v. Sutthausen wird 1280 und 83 urkundlich erwähnt. Auf diesem Hofe erbaute 1280 der Ritter Eberhard von Varendorf gegen den Willen des Bischofs und der Stadt Osnabrück eine feste Burg. Sie war von Anfang an dermaßen stark gesichert, dass die Osnabrücker 20 Jahre später ihre Belagerung abbrechen mussten. 
Dieses Gut Sutthausen zusammen mit der Burg war damals von der Düte und zwei von ihr gespeisten Gräften umgeben und gesichert, wovon heute noch Reste den Schlossteich bilden.

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kaufte 1622 Dietrich von Korff die Burg. Das Wappen über dem früheren Eingang weist auf Theodor Ludwig von Korff, den Probst von St. Johann in Osnabrück, hin, der 1697 an der Stelle der Varendorfschen Burg ein schlichtes zweistöckiges Schloss errichtete. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt es eine dritte Etage und eine prächtige Freitreppe, die allerdings 1942 aus bautechnischen Gründen wieder abgetragen werden musste.

1924 starb die Familie von Korff-Sutthausen im Mannesstamm aus. Die Erbinnen veräußerten das Anwesen.

1930 wurde das Sutthauser Schloss von der Bauernvereinigung Berlin gekauft, die es zu einer Katholischen Bauernschule umfunktionierte, wo Jungbauern eine fachliche Ausbildung erhielten. 1935 kam es in den Besitz des Osnabrücker Bischofs, der es den Thuiner Franziskanerinnen zur Verfügung stellte. Sie richteten ein Damenheim ein und nannten es „Marienheim“.  1941 wurde es vom nationalsozialistischen weiblichen Arbeitsdienst in Beschlag genommen, doch 1945 durften es die Thuiner Schwestern wieder haben. Sie richteten nun ein Kindergärtnerinnenseminar ein, das allerdings schon sechs Jahre später in das neu erbaute Wilhelmstift in Osnabrück umzog. Seit dieser Zeit existiert hier im Marienheim eine Haushaltungsschule. 1997 zog sie um in den Neubau hinter dem Schloss und präsentiert sich heute

  • als einjährige Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Sozialpflege,
  • als zweijährige Berufsfachschule für Kinderpflege und Sozialpädagogik und
  • als zweijährige Fachoberschule im Bereich Sozialwesen.

Im alten Schlossgebäude haben die Schwestern ihr Domizil. Aber auch das Schülerinternat befindet sich unter diesem Dach und nutzt im Obergeschoss den ehemaligen Rittersaal mit seiner stuckverzierten Decke als Essraum.

Ein Anziehungspunkt ist die hübsche Schlosskapelle, die Gottfried v. Korff 1894 an der Stelle der baufälligen Gutskapelle von 1622 in romantisierendem Stil errichten ließ. Bemerkenswert ist der farbige Schnitzaltar, dessen gotische Figuren und Reliefs zum Teil aus der Werkstatt des berühmten Meisters von Osnabrück um 1520 stammen sollen. Die interessante Wappenreihe stammt noch aus der Vorgängerkapelle. Heute geben sich junge Brautleute hier gern ihr Jawort.

Anschrift: Gut Sutthausen1, 49082 Osnabrück
(www.bbs-marienheim.de)