Zum Hauptinhalt springen

Gut Ostenwalde

Der Rittersitz Ostenwalde liegt am Fuße des Berges, auf dem nördlich von Melle die heutige Diedrichsburg thront. Vermutlich diente er ursprünglich als Bollwerk zum Schutze einer damals auf dem Berg befindlichen alten Volksburg.

Ostenwalde ist seit Jahrhunderten mit dem adligen Geschlecht von Vincke verbunden, die schon seit 1223 nachweisbar als Ministeriale dem Osnabrücker Bischofs dienten. 1343 wird das Haus als Sitz des Knappen Omer v. Vincke erwähnt. Im Jahre 1371 befand sich Ostenwalde im Besitz von Gerlach v. Vincke, und von da an wurde der Rittersitz jeweils an einen der Söhne weitervererbt. Die Herren von Ostenwalde waren auch stets Angehörige des Landtages. Der bedeutendste unter ihnen war wohl Idel Jobst II von Vincke, Osnabrückischer Geheimer Rat und Landrat der Ritterschaft, der 1722 die Osnabrücker Eigentumsordnung verfasste, die mehr als ein Jahrhundert Gültigkeit hatte. Von ihm wurde auch die große Ostenwalder Bibliothek eingerichtet, die bis auf über 15.000 Bände anwuchs.

1945 wurde das Herrenhaus Hauptquartier des britischen Oberkommandierenden Feldmarschall Montgommery, später des Luftmarschalls Douglas. Eine Anekdote erzählt, dass Montgommery sich vom nächtlichen Gequake der Frösche im Schlossteich enorm gestört fühlte, so dass er veranlasste, die gesamten Frösche in einen anderen, entfernten Teich auszulagern.  Aber schon nach wenigen Tagen sollen die Tiere allesamt wieder in ihren heimischen Teich zurückgekehrt sein.  Als das Haus 1957 von der Besatzungsmacht wieder freigegeben wurde, war ein Drittel des gesamten Archivs verschwunden.

Das Ostenwalder Herrenhaus war einst von breiten Gräften umgeben, von denen nur noch der bereits erwähnte Teich an der Ostseite existiert. Der zweigeschossige Westflügel, das heutige Hauptgebäude,  stammt von Idel Jobst III v. Vincke aus dem Jahre 1698. Der Mittelbau wurde 1780 erneuert. Ursprünglich gab es auch einen Ostflügel, der irgendwann abgerissen wurde. Auf dessen Grundmauern schuf man 1906-1908 einen neuen Trakt mit einem Verbindungsturm zum Haupthaus.

Im Park hinter dem Herrenhaus befindet sich seit 1839 ein gotisches Brunnenhäuschen, das früher auf dem Herforder Marktplatz gestanden hat. Auch die damals übliche Orangerie fehlt nicht im Garten.

Heutiger Besitzer: Christian Freiherr v. Vincke, Graf v. Perponcher, 
Ostenwalde, Osnabrücker Str. 75, 49324 Melle

(www.gut-ostenwalde.de)